many thanks to veloman Peter Neundlinger, der im Vorfeld der Reise mein Bike wieder perfekt eingestellt und "bergtauglich" gemacht hat und somit ein pannenfreies Abenteuer ermöglichte! An der Bestückung des Bikes hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum etwas geändert (Giant Rahmen, Shimano XTR Komponenten, Ritchey Vorbau/Lenker/Sattelstütze). Der Maxxis-Overdrive-Mantel(!) sowie der Prolog-Rennsattel waren gewagte Änderungen und stellten keine Erleichterung dar.
REISEBERICHT
(OÖN, tips, Rundschau, MTB-Magazin)
Mit dem Mountainbike auf das Dach der Welt
Rohrbach/Delhi/Leh: Der Rohrbacher Mountainbiker Siegfried Paschinger startete im Juli 2009 in den hohen Norden Indiens zu einer Mountainbiketour nach Ladakh. Gemeinsam mit Tiroler, Wiener und Salzburger Freunden ging es von Wien via Neu Delhi in einer 15-stündigen Anreise auf das sogenannte Dach der Welt.
Ladakh ist ein ehemaliges Königreich im Himalaya und seit 1934 Teil der indischen Union, das gesamte Gebiet in der Größe Österreichs erstreckt sich über Indien und Teile Pakistans sowie Tibets (China). Die Lebensweise und Kultur sind gänzlich vom tibetischen Buddhismus geprägt. Über viele Jahrhunderte bestand eine enge soziale, kulturelle und religiöse Bindung zum Nachbarn Tibet. Anders als in Tibet ist in Ladakh die buddhistische Kultur nicht zerstört worden. Seit den schrecklichen Zerstörungen in Tibet ist Ladakh heute einer der letzten Horte, wo die Traditionen und Lebensweisen des tibetischen Buddhismus bewahrt werden konnten. So ist die Region heute auch Exil für den fünften Dalai Lama.
Ladakh, eingebunden in die Gebirgsketten von Himalaya und Karakorum und dem oberen Tal des Indus, befindet sich durchgehend auf einer Höhe von über 3.500m ü.d.M, die Berge erreichen Höhen von über 7.000m.
Nach einer 3-tägigen Akklimatisation, in der die eigenen Räder zusammengebaut und buddhistische Klöster und alte Festungen in der Umgebung der Hauptstadt Leh (13.000 Einwohner) erkundet wurden, starteten die Abenteurer ihre Mountainbiketour durch das "Land der hohen Pässe". Die Reise führte durch eines der schönsten Länder dieser Erde, welches in vielen Bereichen noch unerschlossen und sehr ursprünglich erscheint. Über 1.000km und tausende Höhenmeter wurden während der 14-tägigen Mountainbikerunde zurückgelegt. Schmale Schotterpisten, unwegsames Gelände, Sanddünen im Hochgebirge, steile Anstiege und kilometerlange Downhills, Temperaturen zwischen +40 und -2 Grad bei Hitze, Regen und Schneefall verlangten den Bikern alles ab. Höhepunkt der Reise war neben vielen 5.000er Überquerungen die Bewältigung des Khardong-Passes, welcher mit über 5.600m der höchste befahrbare Pass der Welt ist. Die Straße auf den Khardong-Pass erscheint mit 39km und einer Steigung zwischen 4 und 16% schier unüberwindbar und kaum enden wollend. Der Rohrbacher Paschinger benötigte für die Auffahrt knapp über 3 Stunden. „Atmen, in die Pedale treten, Flüssigkeit aufnehmen - Normales wird unter diesen Voraussetzungen zur absoluten Herausforderung“!
Am höchsten befahrbaren Pass der Welt
Die Tour verband in idealer Weise das Naturerlebnis in der einmaligen Landschaft von "Klein-Tibet", wie Ladakh auch genannt wird, mit dem kulturellen Erlebnis in den Klöstern und Dörfern. Fantastische Landschaften, unendliche Weiten, Berge, vollkommene Stille, Kontakte mit den Einheimischen, echtes Nomadenleben, buddhistische Klöster und Wege, wie für das Mountainbike geschaffen, waren Belohnung für die Anstrengungen der Biker. Der Tsomoriri-See, ein glasklarer Bergsee am sogenannten Ende der Welt auf knapp 4.600m, war ein weiteres Etappenziel. Nomaden behaupten, ein Bad im 10 Grad warmen See halte böse Geister fern und sei Garant für ewige Jugend. Dies war für die Biker Anlass genug, ein kurzes Bad im See am Ende der Welt zu nehmen.
Impressionen vom Tsomoriri-See auf knapp 4.600m Höhe
Am Ende der Reise ging es wieder zurück nach Delhi. Ein Ausflug zum Taj Mahal, die Besichtigung des Roten Forts, das Mahatma Gandhi Memorial und eine ausgedehnte Altstadtbesichtigung in Delhi rundeten das Programm ab. Beim Transport der eigenen Mountainbikes gab es keine größeren Probleme, alle Bikes sind in Indien bzw. in Wien unbeschadet aufgetaucht und stehen für neue Herausforderungen bereit: „andere Länder, andere Sitten, Abenteuer pur“.
2009-08-05: Wie sich nach dem Urlaub herausstellte, war ich 3 Wochen mit gebrochenem Ringfinger unterwegs. Anyway, es war ein toller Urlaub! Anbei einige Eindrücke von ingesamt über 1.500 Fotos: